Öffentliche Vortragsreihe im Kleinen Haus des Staatstheaters Mainz
17.11.2018 | 08.09.2018 | 27.04.2018 | 19.03.2018
17.11.2018, 19:00 Uhr, Kleines Haus
Quantensprung in die Zukunft
Prof. Dr. Jörg Wrachtrup, Universität Stuttgart
Schnellere Computer, abhörsicheres Internet und super empfindliche Sensoren. Physiker sind drauf und dran, aus der Skurrilität der Quantenwelt die bedeutendste technische Revolution der jüngeren Vergangenheit zu machen. Bereits jetzt spielen Quanteneffekte in elektronischen Bauteilen oder Lasern eine wichtige Rolle. Die Quantentechnologie 2.0 aber verspricht, bisher nur in Laborexperimenten beobachtete Phänomene technisch nutzbar zu machen. Was aber steckt hinter dem Begriff Quantentechnologie und werden eines Tages Geräte wie Quantencomputer zu unserem Alltag gehören?
Prof. Dr. Jörg Wrachtrup studierte Physik un Berlin und ist nach Forschungsstationen in Bordeaux und Chemnitz seit 2000 Professor für Physik und Leiter des 3. Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart. Für seine Forschung wurde er mehrfach ausgezeichnet,unter anderem mit dem Max-Planck-Forschungspreis und dem Zeiss Research Award.
Aus urheberrechtlichen Gründen steht zu dieser Veranstaltung keine Aufzeichnung zur Verfügung.
08.09.2018, 19:00 Uhr, Kleines Haus
Wie groß ist ein Proton?
Prof. Dr. Randolf Pohl, JGU Mainz
Vor einhundert Jahren erklärte Ernest Rutherford die Struktur des Atoms: Um einen winzigen, positiv geladenen Atomkern herum bewegen sich die negativ geladenen Elektronen. Heutzutage wissen wir, dass Atomkerne aus Protonen und Neutronen aufgebaut sind, Elektronen jedoch punktförmig zu sein scheinen. Die Frage, wie groß denn so ein Proton ist, wurde erstmals vor 60 Jahren geklärt: Etwa ein Femtometer, oder 0,000 000 000 000 001 Meter. Neue Messungen, die eigentlich zum Ziel hatten, die Genauigkeit zu verbessern, lieferten jedoch größere Abweichungen als erwartet. Ist das Proton also nun 4% kleiner als immer angenommen? Sind simple Messfehler schuld? Oder sind die Forscher auf ein bislang unbekanntes physikalisches Phänomen gestoßen?
Prof. Dr. Randolf Pohl war federführend an der Messung des „geschrumpften“ Protons beteiligt. Er zeigt in seinem Vortrag, wie Wissenschaftler anhand dieses scheinbaren Paradoxons vielleicht neue, bisher unbekannte Eigenschaften des Protons entdecken und welche Konsequenzen dies für das weitergehende Verständnis der Naturgesetze haben könnte.
27.04.2018, 19:00 Uhr, Kleines Haus
Das Rätsel unserer Existenz: Die Materie-Antimaterie-Asymmetrie im Universum
Prof. Dr. Peter Fierlinger, Technische Universität München
Mit den Augen der theoretischen Physik betrachtet, ist unser Universum eine höchst unausgewogene Angelegenheit: Alle Objekte im Universum bestehen aus Materie; Antimaterie trifft man so gut wie nie an. Nach den Berechnungen der Physiker hätten sich Materie und Antimaterie bei der Entstehung des Universums eigentlich gegenseitig vernichten müssen. War es also Zufall, dass Materie übrig blieb oder verbirgt sich eine Asymmetrie in den Naturgesetzen? Dem Rätsel des Ungleichgewichts von Materie und Antimaterie geht der Experimentalphysiker Prof. Peter Fierlinger von der Technischen Universität München auf den Grund.
Peter Fierlinger studierte Physik in Wien mit diversen Forschungsaufenthalten in Grenoble am Institut Laue-Langevin. Nach seiner Promotion in Zürich ging er an die Universität Stanford in Kalifornien, von wo er 2008 an die TU München berufen wurde.
19.03.2018, 19:30 Uhr, Kleines Haus
What's (the) Matter? - Die Teilchenphysikshow
Prof. Dr. Herbert Dreiner mit Studierenden, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
In der Show wird die Entwicklung der Forschung auf dem Gebiet der Teilchenphysik anhand von Experimenten nachvollzogen. Die Grundkonzepte der Teilchnphysik bis hin zur Entdeckung des Higgs-Bosons werden, eingebettet in kleine Spielszenen, auf unterhaltsame Art und Weise präsentiert. Der Bogen spannt sich von den historischen Experimenten von Rutherford und Geiger bis hin zum größten Experiment unserer Tage am Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf.
Die Teilchenphysikshow richtet sich an Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.
Prof. Herbert Dreiner studierte Physik in Bonn und an der University of Wisconsin, wo er auch promovierte. Nach Stationen am DESY in Hamburg, Oxford, der ETH Zürich und am Rutherford Laboratory, nahm er im Jahr 2000 den Ruf als Professor für theoretische Physik an die Universität Bonn an. Neben seinen vielfältigen Forschungsinteressen engagiert er sich intensiv in der Wissensvermittlung. So hat Prof. Dreiner die Physikshow, von der die Teilchenphysikshow ein Ableger ist, bereits im Jahr 2002 mit-initiiert.
Aus urheberrechtlichen Gründen steht zu dieser Veranstaltung keine Aufzeichnung zur Verfügung.