Physik im Theater

Öffentliche Vortragsreihe

Es ist ein Anliegen des Mainzer Instituts für Theoretische Physik, Themen aus der aktuellen Forschung allgemeinverständlich aufzubereiten und aus dem Campus hinaus zu tragen. Wir bedanken uns für die große Resonanz, die rege Teilnahme und interessanten Diskussionen und freuen uns auf weitere spannende Vorträge.

Samstag, 7. September 2024, 18:00 Uhr - Kleines Haus, Staatstheater Mainz

Prof. Dr. Dr. h.c. Beate Heinemann

(Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY)

70 Jahre CERN: ein europäisches Labor für Wissenschaft, Technologie und Frieden

CERN wurde 1954 gegründet, neun Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges. Eine kleine Anzahl visionärer Wissenschaftler in Europa und Nordamerika erkannte die Notwendigkeit, dass Europa eine physikalische Forschungseinrichtung von Weltrang braucht. Ihre Vision war es, sowohl die Abwanderung von Wissenschaftlern nach Amerika zu stoppen, die während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt hatte, als auch eine Kraft für die Einheit im Nachkriegseuropa zu schaffen. CERNs Mission ist herauszufinden, woraus das Universum besteht und wie es funktioniert. Insbesondere betreibt CERN eine einzigartige Palette von Teilchenbeschleunigeranlagen, die sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt zur Verfügung stellen, um die Grenzen des menschlichen Wissens zu erweitern. Heute wird CERN von über 15000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt genutzt, um fundamentale Fragen über unser Universum und dessen Bestandteile und Entwicklung zu ergründen. Prof. Heinemann wird in diesem Vortrag einen historischen Überblick über CERN geben und insbesondere die bedeutendsten wissenschaftlichen Entdeckungen beleuchten.

Beate Heinemann  promovierte am H1-Experiment an DESYs HERA-Beschleuniger und arbeitete unter anderem am CDF-Experiment am Fermilab und ATLAS am Large Hadron Collider am CERN, zunächst als Forscherin der University of Liverpool (UK) und später der University of California, Berkeley (USA). 2017 wurde sie Leitende Wissenschaftlerin bei DESY und Professorin für experimentelle Teilchenphysik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit August 2023 ist sie Professorin an der Universität Hamburg. Beate Heinemann ist seit Februar 2022 Direktorin für Teilchenphysik.

Montag, 2. Dezember 2024, 19:00 Uhr - Großes Haus, Staatstheater Mainz

Prof. Dr. Ruth Durrer

(Universität Genf)

Rätsel im kosmologischen Standardmodell

Gemäß dem Standardmodell der Kosmologie besteht die Energiedichte im Universum zu etwa 70% aus einer kosmologischen Konstante (oder allgemeiner "dunkler Energie") und zu 30% aus Materie, wovon aber 25% "dunkle Materie" ist. Nur etwa 5% besteht aus den uns bekannten Teilchen, aus denen das Sonnensystem, die Erde, Sie und und Prof. Durer gemacht sind. Diese doch etwas unbefriedigende Beschreibung des Universums war bis vor kurzem in guter Übereinstimmung mit (fast) allen Daten. Neueste, genauere Beobachtungen insbesondere vom Teleskop "DESI" (dark energy spectroscopic instrument) bringen dieses Standardmodell ins wanken. In ihrem Vortrag beschreibt Prof. Durrer das Standardmodell und die wichtigsten Beobachtungen, die es stützen. Dabei geht sie auf die neueren Daten ein, welche Abweichungen zeigen und diskutiert ein paar spekulative Möglichkeiten diese zu modellieren.

Ruth Durrer ist in Kerns (Schweiz) aufgewachsen und hat an der Uni Zürich studiert. Nach ihrer Promotion ging sie für Forschungsaufenthalte nach Cambridge, UK und Princeton USA. Zurück in die Schweiz, kam sie zuerst nach Zürich als Assistenzprofessorin und seit 1995 ist sie Professorin für theoretische Physik an der Uni Genf.

Ihr Forschungsgebiet ist die Kosmologie. Insbesondere der kosmischen Mikrowellenhintergrund, die großräumige Struktur des Universums, das frühe Universum, kosmische Magnetfelder und Gravitationswellen.

Wichtige Information zum Ticketvorverkauf 

Tickets für die Veranstaltung sind ausschließlich online über https://ticket.staatstheater-mainz.de für EUR 5,50 pro Karte erhältlich. Der Vorverkauf für Prof. Durrer beginnt am 12.10.2024. In der Schutzgebühr enthalten ist die Hin- und Rückfahrt zum Theater mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Rücknahme der Karten ist ausgeschlossen.

Staatstheater Mainz - Serviceseite und aktuelle Informationen

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